Im letzten Jahr haben viele Menschen nicht nur ihre Leidenschaft fürs Handwerken, sondern auch ihre eigenen, inneren Baustellen entdeckt. Um diese beiden Themen zu kombinieren, boten wir am 10. Juli 2021 die Veranstaltung “Was ist deine Baustelle?” an. Im gemütlichen Hinterhof des Fachwerkhuhns lernten wir zusammen ganz konkret eine Fachwerkwand mit Lehm zu verputzen. Im zweiten Teil ging es mit Psychologe Jan Rose und Archäologin Kerstin Kühne in die Tiefe und wir bauten an uns selbst. Am Abend las Virginia Brunn (Bewohnerin des Fachwerkhuhns) Auszüge aus ihrem aktuellen Romanprojekt “Sie sagten Tschernobyl”.
Der Spaß am Ausprobieren stand bei dieser Veranstaltung den ganzen Nachmittag im Vordergrund. Zum Anfang gab es Stationen zu allen Schritten, die zum Verputzen einer Wand mit Lehm gehören: Unter Kerstins Anleitung mischten alle begeistert Lehmputz an, besserten Wände aus und versuchten sich an Unter- und Oberputz. Lehmputz war hier als Material besonders gut geeignet, da man sehr schnell lernen kann, es zu verarbeiten. Dabei wirkten die Teilnehmenden regelrecht vergnügt mit Matsch spielen zu können.
In der Mittagspause gab es – zum Thema passend – vegane Mettbrötchen. Danach haben wir uns damit beschäftigt, warum unsere Steinzeitgehirne schwierige Baustellen so gerne aufschieben und was wir tun können, um das ein bisschen in den Griff zu bekommen. Dies fand in einem archäologisch-psychologischen Workshop zu artgerechter Selbstorganisation statt. Da sind wir mit teilweise erschreckend konkreten Vorsätzen rausgegangen.
Und schließlich zum Abschluss und zum Erholen von den äußeren und inneren Baustellen: Autorinnenlesung mit Artist-in-Residence Virginia Brunn. Was für ein Glück, dass in Virginias aktuellem Romanprojekt auch ein Kapitel über Baustellen vorkommt!
