Mit Musik von Marie Diot (Hannover) und ZAHiRa (Hildesheim) endete das „Drumherum und Mittendurch“ am Samstag, den 15.08. im Bodenburger Pfarrgarten. Ein schöner Abschluss für die zweiteilige Veranstaltungsreihe zu Nachhaltigkeitsthemen. „Wir wollten unbedingt die Themen Kultur und Nachhaltigkeit miteinander verbinden“ erklärt Astrid Haas. Sie ist Vorsitzende des Bodenburger Veranstalters Schwalbennest e.V. „In den Medien erfährt man unheimlich viel über die Folgen von Klimawandel und Umweltzerstörung auf der ganzen Welt“ sagt Haas. Das kann das Gefühl erzeugen, gar nichts machen zu können, dabei gibt es jede Menge Verhaltensweisen und Techniken, die günstig für die Umwelt sind.

Der Verein will dazu anregen, diese Möglichkeiten im Alltag verstärkt zu nutzen. Dementsprechend gab es an den beiden Veranstaltungsterminen am 01. und 15.08. eine „Schnipseljagd“ mit Themenstationen zu meistern: Spielerisch konnten die Gäste mehr zu umwelt- und klimafreundlicher Ernährung, artgerechter Tierhaltung, alternativen Energien, selbstgemachter Kosmetik, zum Reparieren statt Wegwerfen, zum Erhalt der Artenvielfalt, zu gemeinsam genutzten Streuobstwiesen und zur Mobilität erfahren. „Auf die Idee sind wir wegen der Corona-Auflagen gekommen“, sagt Nils Könnecke. Er hat die Strecken für die Schnipseljagd geplant. „Drumherum mit dem Rad und mitten durch den Ort zu Fuß. Ursprünglich sollte es Workshops zu den einzelnen Themen geben, aber mit dem Ablaufen der Stationen in kleinen Gruppen ist der Sicherheitsabstand viel einfacher einzuhalten. Und es hat den Leuten offensichtlich Spaß gemacht“.

Auch die Veranstaltung selbst war so nachhaltig wie möglich gestaltet. Getränke gab es in Mehrweg-Glasflaschen. Brot und Gebäck kam von der Biobäckerei Brotinsel, Bier von Braumanufakturen aus Grasdorf und Hildesheim, Gemüse aus regionalem und Bio-Anbau wurde vom Bioladen Kornblume und vom Rewe-Markt Sercan Övüc in Bad Salzdetfurth geliefert. „Alle Unternehmen haben uns einen Teil der Lebensmittel oder sogar die gesamte Lieferung gespendet“,freut sich Katalin Kuse, zuständig für die Verpflegung, über das Interesse und die Unterstützung der lokalen Unternehmen.

Für die umweltverträgliche Gestaltung der Veranstaltung wurden Hinweisschilder und Stationsnummern auf Restholz gemalt und ein Spuckschutz aus alten Fensterscheiben gebaut. „Wir haben sogar Stoffgirlanden“, sagt Kerstin Kühne, zuständig für Bühnenbau und Dekoration, „die Gäste waren begeistert von der Atmosphäre“. Den Sound für das Konzert am Samstagabend lieferte eine solarbetriebene Verstärkeranlage aus Braunschweig.

Insgesamt nahmen an beiden Veranstaltungen etwa 130 Personen teil. Ohne tatkräftige Unterstützung von Nachbar:innen und befreundeten Vereinen wäre das alles nicht machbar gewesen. Die Veranstaltung wurde vom Landschaftsverband, von der Hildesheimer Bürgerstiftung, der Braunschweigischen Stiftung, vom Projekt „Rosen und Rüben“ sowie von verschiedenen Firmen und Privatleuten gefördert. ProBahn e.V., das Repair-Café Bad Salzdetfurth, und der Hildesheimer Verein für Erlebnispädagogik Jumnii e.V. übernahmen eigene Stationen bei der Schnipseljagd. Bodenburgs Ortsbürgermeister Heinrich Schrell war nicht nur begeistert vom Projekt, er hat direkt selbst eine Station gestaltet. Der Bad Salzdetfurther Bürgermeister Björn Gryschka hat die Schirmherrschaft für die Veranstaltung übernommen und ist bei der Schnipseljagd selbst auf dem Rad mitgefahren.

Marie Diot war auch dabei mit ihrem Keyboard.